Samstag, 3. April 2010

To presso or nee-spresso

Ich war froh als mir vor einigen Jahren eine Freundin ihre fast ungebrauchte Espressomaschine (Siebträger) von Delonghi schenkte. Auf der Arbeit ziehe ich mir eine Tasse Kaffee nach der anderen aus dem Vollautomaten, doch privat bin ich eher ein Genusstrinker. Meist trinke ich einen Cappuccino, selten auch mal einen nackten Espresso. Mehr als 4 Kaffee am Wochenende gönne ich mir nicht und die Filtermaschine dient nur noch der Beköstigung von Gästen.

Froh war ich nicht nur über das Geschenk, sondern auch darüber, dass ich mir vorher keine Senseo gekauft hatte. Der Lock-In-Effekt schreckte mich ab und letztendlich schmeckt der Kaffee aus meiner Espressomaschine deutlich besser. Jetzt, da die Maschine vom Kalk gezeichnet ist und der Druckkessel unter Dampf seltsame Geräusche erzeugt, habe ich mir Gedanken zu einer Ersatzinvestition gemacht. Klar ist, ich will mich verbessern, doch was sind die Kriterien?

Nun, sie haben sich verändert, deutlich. Der Geschmack des Kaffees ist mir wichtiger als noch als Kaffeeanfänger. Senseo haut mich jedenfalls nicht vom Hocker. Auch würde ich mir wünschen, die Milch nicht mehr gesondert aufschäumen zu müssen. Und Dreck, sprich Kaffeepulver sollte die Maschine auch nicht unbedingt verteilen. Ein Vollautomat käme da in Frage, auch wenn dieser nicht ganz den o.g. Ansprüchen genügt. Nachteile sind der meist hohe Anschaffungspreis, insbesondere die Geräte mit Milchbehälter und -düse, sowie der hohe Wartungsaufwand um Kalk, Schimmel und Kaffeereste aus der Maschine langfristig fernzuhalten. Für mich zählt auch, auf Knopfdruck eine Latte zu bekommen... also ihr wisst schon ^^

Also doch ein Kapsel- oder Pad-System? Es gibt zwar mittlerweile Kapseln, die Milchschaumpulver o.ä. in der Kapsel haben, doch das finde ich ekelig, Milchschaum wird aus echter Milch gemacht, Ende der Diskussion. Also muss die Maschine das können. Hier gibt es nette Lösungen von den Herstellern der Nespresso-Reihe, die entweder an oder in der Maschine Milch erhitzen und aufschäumen. Beim Schwager konnte ich mich kürzlich vom ausgezeichneten Geschmack des Kaffees überzeugen, die Auswahl ist zudem gut, die Kaffeetrinker überschlagen sich des Lobs für ihn.

Die Maschine, die zur Auswahl steht ist preislich jedoch eher happig. Dafür bekommt man schon einen günstigen Vollautomaten, mit Mahlwerk, jedoch ohne integriertes Milchaufschäumsystem, sondern meist mit einer Dampfdüse. Doch die Düse ist nicht mein Wunsch, wie gesagt, das hatte ich Jahre und bin sie Leid. Da die patentierte Brüheinheit von Nespresso in allen Maschinen identisch ist, egal von welchem Hersteller, könnte ich natürlich auch eine Nespresso-Maschine für 100 € nehmen und einen hochwertigen Milchaufschäumer. Doch hier fängt es wieder an, den muss man separat bedienen, die heißen Flüssigkeiten zusammenschütten und dann den Topf einzeln reinigen. Deswegen ist mir diese Maschine aufgefallen. Hier funktioniert alles auf Knopfdruck, Cappuccino, Latte Machiato, Lungo, Espresso, heiße Milch und Wasser, selbst die Reinigung der Milchschläuche. Der Milchbehälter selber lässt sich abnehmen und in den Kühlschrank stellen. Wow!

Aber um zurück auf den Anfang zu kommen, der Lock-In-Effekt von Nespresso ist noch höher als er jemals bei Senseo war. Noch hat Nestlé ein Patent auf das System, es gibt erst nächstes Jahr die Möglichkeit für Dritthersteller Kaffeekapseln hoffentlich günstiger anzubieten. Bis dahin verkauft Nestlé eine Kapsel für 30 bis 35 Cent und das grenzt schon fast an Wucher, wie ich finde. Andererseits, ich trinke 4 Kaffees, vielleicht wenn meine Frau mittrinkt werden es mal 6 Kaffees am Wochenende. Das macht dann maximal 8,40 Euro pro Monat für Kaffee... und das wäre finanzierbar selbst bei steigendem Kaffeekonsum ;)

Die 50 Euro Cashback-Aktion von Nestlé läuft noch bis zum 22. Mai. Bis dahin werden einem für den Kauf einer Nespresso-Maschine 50 € als Einkaufsgutschein für den Kauf von Kapseln gutgeschrieben. Ich habe also noch Zeit zum überlegen - und zu sparen.

2 Kommentare:

ApoX hat gesagt…

Da ich mich neben angehendem Whiskeykennens auch dem Kaffeegenuss hingebe, kann ich deine Überlegungen nachvollziehen: Argumente wie praktisch, schnell und effektiv lasse ich gerne für die Arbeit. Bei Kaffee sollte Genuß im Vordergrund stehen. Kapseln und Pads, die neben Kaffee noch Milchpulver und anderes künstliches Zeugs enthalten, kann ich nicht viel abgewinnen. Mein Espressoautomat kann zwar auch Pads verarbeiten, die Funktion nutze ich eher selten.
Wenn du Zeit hast und auch die Kaffeezubereitung zelebrieren möchtest, dann versuch es mal mit der Kombination Kaffeezubereiter, Kaffeemühle und Kaffeebohnen:
http://www.amazon.de/Solis-960-77-Kaffeem%C3%BChle-Scala-Typ/dp/B0000A30T3/ref=cm_lmf_tit_sub_1_rdssss0
http://www.amazon.de/Bodum-Kaffeebereiter-schwarz-Brazil-f%C3%BCr/dp/B00008WU9F/ref=sr_1_3?ie=UTF8&s=kitchen&qid=1270480379&sr=8-3-spell
http://www.kaffeezentrale.de/d/shop/showoneitem.cfm?ItemID=PP02

Gruß

ApoX

Jim Panse hat gesagt…

Also ich kenne die Maschine die Du dir da ausgesucht hast und kann da nur einen Daumen hoch verteilen. Prinzipiell bin ich auch für die Kombi Italienische Siebträger + Mühle...aber ich kenne auch den Aufwand und gebe es offen zu: Meine Nespresso möchte ich nicht mehr hergeben: So! Und was richtig teuer ist, das ist DolceGusto. Da kosten 8 Cappuccino nämlich 4,95 - inkl. Milchschaum aus Pulver ;)
Also von mir ein klares: Pro Nespresso - auch wenn man in dem Club gefangen ist und dauernd Kapseln in einem Vielfachen von 50 bestellt.. ;)