Donnerstag, 25. November 2010

Microsoft öffne dich

Im Gegensatz zu dem großen Konkurrenten Apple, der hohe Mauern um sich, seine Produkte und Kunden errichtet, verfolgt Microsoft schon seit längerem eine überraschende Strategie der Offenheit. Nicht etwa, dass die großen Ziehpferde Windows oder Office offengelegt werden würden, soweit wird es wohl niemals kommen. Doch Microsoft hat die Vorteile von FOSS erkannt und öffnet sich hier und da dieser Community. So wurde das .NET Micro Framework unter die offene Apache 2.0 - Lizenz gestellt. Weiterhin unterstützt Microsoft verschiedene offene Middleware-Projekte und die Plattform CodePlex, die quelloffene Softwareprojekte unterstützt. Das Mono-Projekt etwa, welches versucht eine quelloffene Alternative für das .NET Framework zu erstellen, lief einige Zeit lang Gefahr, Rechte von Microsoft zu verletzen. Mittlerweile hat Microsoft sich diesem Problem gestellt und ein schriftliches Versprechen abgegeben, welche Technologien frei verwendet, verkauft und verändert werden dürfen, ohne dass Microsoft als Rechteinhaber jemals seinen Anspruch geltend machen wird. Dieses Versprechen, die Microsoft Community Promise, ermöglicht etwa die recht-sichere Weiterentwicklung von Mono.

Der neueste Clou: Microsoft Bing unterstützt Openstreetmaps.org. Die Geodaten und Luftaufnahmen aus Bing werden dem sympathischen und offenen Kartendienst frei zur Verfügung gestellt. Das passt ganz in die oben beschriebene Strategie und ist sicherlich ein Schlag gegen Google, denen ich das eher zugetraut hätte mit der FOSS zu "paktieren".

Fefe zum Spiegel

Natürlich lese ich gerne Fefes Blog, das ist Pflichtlektüre und meines Erachtens eines der besten deutschsprachigen Blogs. Oftmals hält er sich kurz mit seinen zynischen aber treffenden Kommentaren, ausufernde politische Analysen findet man dort nicht. Manchmal sollte man auch seine Links anklicken um nicht nur seine Sichtweise auf die Welt zu konsumieren, aber unter dem Strich fassen seine Kommentare die Essenz der Geschichten sehr passend zusammen. Wenn er dann mal aufdreht und einen etwas längeren Text verfasst, z.B. wenn er sich aufregt, dann ist er kaum noch zu schlagen. Zum ehemaligen Nachrichtenmagazin, wie er den Spiegel zutreffend nennt, schreibt er: http://blog.fefe.de/?ts=b21301bb

Was habe ich gelacht!

Dienstag, 23. November 2010

Morgen sind wir alle tot!

Was läuft da gerade? Plötzlich gibt es angeblich eine konkrete Terrorgefahr. Attentäter wären unterwegs zu uns, wollen weiche Ziele treffen. Hallo?! Abstrakter geht es kaum. Woher die Infos, wie verlässlich, wie konkret, wie zuverlässig die Quelle? Wie oft gab es derartige Situationen schon, nicht nur in Deutschland und dann steckte nichts dahinter? Terroristen lassen sich nicht erwischen. Sie machen was sie machen wollen. Die Geschichten der vereitelten Anschläge in Deutschland glaube ich bis heute nicht, zu siffig die Fakten (z.B. bei den Sauerlandbombern).

Just ein paar Tage nach der Terrorwarnung dann eine angebliche Bombe in einem deutschen Flugzeug. Und obwohl es ein Leichtes ist herauszufinden ob es sich nun um eine Bombe handelt oder nicht (Sprengstoff wird beim Durchleuchten definitiv angezeigt) und ob das Paket für Deutschland bestimmt war (bis heute nicht so ganz klar), dauert es ewige Stunden und Tage bis eine "Entwarnung" kommt - nur halb so laut wie die Meldung über das Auffinden der Bombenattrappe selbst.

Gleichzeitig zu dieser nicht nachvollziehbaren oder belegbaren Terrorwarnung erzählt uns Herr De Maizière, wir sollen unseren Alltag weiter wie gehabt leben, uns nicht unsere hart erkämpften Freiheiten von Terroristen wegnehmen lassen? Ich könnte nur noch kotzen wenn ich dann lese, dass die Kuppel des Reichtags für Besucher gesperrt wird, schwer bewaffnete Polizisten durchs Land laufen und über die VDS neu diskutiert wird. Ja was denn nun? Freiheit oder Überwachungsstaat? Gleichzeitig funktioniert das nicht!

Und wie bitte soll das Volk seinen Alltag weiterleben, wenn der Staat die Reichstagkuppel sperrt, was selbst nach einer unüberlegten, ängstlichen Überreaktion aussieht? Ich meine war da schon mal jemand? Wenn man irgendwo keine Bombe zünden lassen kann, dann da, hinter den Metalldetektoren und Kontrollen. Was ein Hohn!

Die Polizeigewerkschaften schreien nun nach mehr finanzieller Ausstattung und - noch viel schlimmer - der Bund Deutscher Kriminalbeamter fordert den Einsatz der Bundeswehr im Inneren. Haben die schon denn alle unsere Verfassung gelesen oder unsere Geschichte in der Schule gelernt? Unglaublich! Die Terroristen (falls sie real sind) brauchen gar keine Bombe mehr zünden, der Schaden ist schon angerichtet.