Dienstag, 22. März 2011

Irak und Libyen im Vergleich

Vorweg: Ich bin mir unsicher ob ich als Pazifist den Einsatz der Franzosen, Briten und Amerikaner gegen Ziele in Libyen befürworten soll, oder nicht. Einerseits gibt es - jedenfalls wenn ich den Medien Glauben schenken darf - eine aktive Revolutionsbewegung, die brutal von einem wirren Diktator niedergeschlagen wird. Andererseits kann es auch einfach sein, dass der Westen diesen Konflikt nicht versteht und durch sein Eingreifen die Situation sogar verschlimmert.

Wie auch immer, was ich nicht nachvollziehen kann ist die Kanzlerin Merkel. Jüngst macht sie eine 180 Grad Kehrtwende in Sachen Atompolitik, die irrationalen Ängste der Kernkraftgegner von gestern scheinen urplötzlich unsere promovierte Physikerin eingeholt zu haben. Wer soll diesen unerwarteten und völlig inkonsequenten Kurswechsel noch glauben, dieser der bisherigen CDU-Politik diametral gegenüberstehenden neuen Anti-Kernkraft Position? Die positiven Seiteneffekte sind vielleicht - und ich glaube noch nicht daran - ein finales Umdenken in der Energiepolitik unter Beteiligung der schwarz-gelben Verlängerungskoalition. Vielmehr stört mich diese Inkonsequenz in Sachen Libyen verglichen zum Irak in 2003. Damals wetterte Merkel gegen die Kriegsverweigerer Schröder und Fischer, die dem offensichtlich unsinnigen Feldzug gegen das Saddam-Regime nichts abgewinnen konnten und deutsche Beteiligung ausschlossen. Damals wie heute ein politischer Fauxpas war Merkels Besuch bei Präsident Bush, bei dem sie sich als Oppositionsführerin für die deutsche Haltung förmlich entschuldigte. Ihr Artikel in der Washington Post hätte imho ihre politische Karriere eigentlich beenden sollen. Eine nie dagewesene Arschkriecherei!

Wer kann mir erklären, warum sie damals einen völlig unsinnigen und ungerechtfertigten Angriffskrieg unterstützte und den Krieg gegen Libyen nicht? Ich meine, 2003 war Saddam am Arsch. Er war international isoliert, von Sanktionen, die sogar schon die Zivilbevölkerung trafen, geschwächt und er hatte gegenüber allen internationalen Inspektionen die Hosen runtergelassen. Da war nichts mehr als der Schatten eines kurz zuvor vom Westen unterstützten Feldherren. Sogar eine Flugverbotszone war aktiv und verhinderte mögliche Vergeltungsschläge gegen die eigene Bevölkerung im Norden und Süden des Iraks. Damals aber wollte Merkel Krieg führen. Heute in Libyen, direkt an der Südgrenze Europas werden Zivilisten massakriert und Merkel will nicht aktiv eingreifen? Wer soll das noch verstehen?

Samstag, 5. März 2011

Facepalm!


Ach du meine Güte, ACH du meine GÜTE... OMFG! Das tut so weh, Hilfe, bitte...

Wen Guttenberg nicht benutzt, der existiert nicht!

Wer den Schaden hat muss für den Spott nicht sorgen. Folgende Rezension habe ich eben zur Doktorarbeit von Herrn Guttenberg bei Amazon gefunden, die im Übrigen dort nicht mehr bestellbar ist:
Ist es Dada, Kubismus oder einfach nur heißsprudelnder Fluxus? Trägt Jo Beuys heut Gel im Haar?
Auf jeden Fall ist es ein Wegbereiter, ein Avantgardist der ersten Sekunde, ja -ich scheue mich nicht, es zu auszusprechen: ein Revolutionär!, der uns mit diesem Kunstwerk in Buchhülle seine eigene, neue Kunstform entgegenwirft. Tut es weh? Aber jaa! Schreien wir auf? Und wie!! Sind wir betroffen?... Wer hätte gedacht, dass es in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich ist, eine solch gewaltige spontane und affektive Reaktion durch einfache, fast minimalistische Aktionskunst vibrieren zu lassen. Guttenberg verletzt auf geniale, dämonisch schmunzelnde Art den Formalismus unserer Zeit, indem er formal die Form wahrt. Sein Sprengsatz ist das Innere des Textes, der gespiegeltes Eingeweide einer selbstverliebten und weltvergessenen Wissenschaftselite ist. Mit der Pranke des Künstlers, der alles darf, zerreißt er den elitären Seidenkokon der faustischen Kerkergesellen, er zerrt die süßmuffigdampfenden Textgespinste, die in Einweckgläsern zwischen Schrumpfköpfen und Tropfwachskerzen dämmerten, ans gleißende Licht des Pressegewitters. Hier! Hier! Hier! Text! Fragmentiert, zerissen,dekonstruiert und neu geklebt- so wie ers wohl im Grundschulkunstunterricht mit buntem Glanzpapier (neben dem Kartoffeldruck) gelernt haben mag.
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