Montag, 26. Juli 2010

Loveparade 2010

19 Tote, 400 Verletzte - die sonst als äußerst friedlich einzustufende Loveparade hat ihr ultimatives Desaster erlebt. Ich könnte mich jetzt hier stundenlang über die Fehlplanung seitens Veranstalter, den Behörden und der Polizei aufregen, halte es jedoch vermessen hier ein Urteil fällen zu können.

Dennoch will ich das Pferd von hinten aufzäumen: Warum gab es überhaupt begrenzte Zugänge zu einem solchen Event? In Berlin damals konnte ich mich der Loveparade von jeder Himmelsrichtung aus nähern oder entfernen. In Essen war es enger, dennoch gab es keine gesperrten Zu- oder Abgänge. Weder in Berlin noch in Essen hätte es eine solche Katastrophe gegeben. Was mich wirklich aufregt ist die Begrenzung der Zugänge zum Gelände, die ähnlich schon wie beim Public Viewing zur diesjährigen Weltmeisterschaft mit der Sicherheit argumentiert wurde. Es sollten wohl Rucksäcke kontrolliert werden können, denn wie jeder weiß, der islamische Terrorrist lauert hinter jeder Ecke. Zwar hat sich dieser böse Bombenleger noch nicht gezeigt, jedenfalls nicht in Deutschland, doch diese verfickte Hysterie, diese wahnsinnige Angst vor Bombenanschlägen führt zu derlei irrationalen "Sicherheitsmaßnahmen". Sicherheit? Man sieht ja was daraus wird. Wer sich selbst und andere auf einem solchen Event in die Luft sprengen will, der macht das einfach. Man kann das nicht verhindern, man hätte keine Rucksäcke kontrollieren können. Alles was man mit dem engen Zugang erreicht hat, ist eine Massenpanik, ein (behördlich) angeordnetes Attentat auf die vielleicht friedlichste Musikveranstaltung die es jemals gegeben hat.

R.I.P. Loveparade.

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