Ich muss es einfach sagen, aber Google ist sicherlich das innovativste Unternehmen der gesamten Technologiebranche. Der neueste Clou ist einfach genial: Google legt sich mit den Herstellern von Navigationsgeräten und -software an und bietet eine eigene Navigationslösung für GPS-fähige Mobiltelefone (jedenfalls vorerst nur für Android) an. Google Maps Navigation ist derzeit in der Beta-Phase und ich befürchte alsbald wird der Dienst nicht in Europa angeboten werden. Dennoch könnte sich die Navigationssoftware als das Verkaufsargument für Android-Phones entpuppen. Was macht Google Maps Navigation besser als andere Softwarelösungen? Schließlich gibt es ja z.B. mehrere Lösungen für das iPhone und für Windows Mobile mit denen Google konkurrieren muss? Ganz zu schweigen von den dedizierten Navigationsgeräten, die mittlerweile zu erschwinglichen Preisen angeboten werden. Ja das habe ich mich auch gefragt bis ich das hier sah:
Google verquickt Google Maps, Google Maps Search, Google Maps Live Traffic und Street View, gewürzt mit intelligenter Spracheingabe zu einem einzigartigen Navigationsdienst. Das beste daran ist sicherlich, dass dieser Service wie so vieles bei Google kostenfrei ist.
Natürlich ist diese Art der Navigation noch ein Stück weit Zukunftsmusik, denn einige technische Vorbehalte gibt es schon noch: Googles Map-Daten, inklusive Street-View und Satellit-Ansicht umfassen gefühlte mehrere hundert Gigabytes oder Terabytes. Das heißt im Umkehrschluss, dass es keine Android-Software gibt, die man inklusive dieser Datenflut installieren könnte. Stattdessen ist es erforderlich die Daten ständig live über die Mobilfunkverbindung des Telefons zu laden. Bei der UMTS-Abdeckung und Stabilität erlaubt die Navigationslösung von Google bestimmt keinen robusten Einsatz in ländlichen Gegenden. Vorerst wird die Zielgruppe wahrscheinlich eher in urbanen Räumen mit guter Netzabdeckung zu finden sein. Sei es drum, ich denke dennoch machen sich die Damen und Herren bei TomTom und Navigon gerade mächtig in die Hosen!
Samstag, 31. Oktober 2009
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2 Kommentare:
Ich habe seit Kurzem ein Navigon und bin überzeugt von der Bedienung, Stauumfahrung und den alternativen Routen. Das ist der aktuelle Stand der Technik. Was möglich ist, zeigt Google.
Frei nach Chris Andersons "Free" ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Grenzkosten der mobilen Internetnutzung so niedrig sind, dass praktisch jedes Gerät internetfähig sein kann.
Ob es ein Handy oder ein dediziertes Navi ist, welches Datenverbindungen aufbauen kann, ist dann egal.
Der Mehrwert ist jedoch gigantisch: -sekundengenaue Stauberücksichtigung (über Ruhrpilot und CO), Suche nach Interessen:"Ich möchte in ein Kino, dem Film X läuft", "Suche mir die günstigste Tankstelle im Umkreis von 3 Kilometern". "Wer meiner Freunde befindet sich gerade in maximal 2 Kilometern Entfernung und hat keinen Termin in 30 Minuten?"
Wenn alles per Webservice API abfragbar ist, dann sollte das kein Problem sein. Das Navi wäre dann sowas wie ein Social Navigation Device (SDN) (ich erfinde mal spontan ein Akronym) und so etwas ein gigantisches Mash Up. Die oben erwähnten Abfragen sind heute schon möglich, nur nicht alle unter einer Oberfläche in einem Gerät untergebracht. Vernetzte, ubiquitäre Zukunft, wir kommen...
Die von dir skizzierten Fälle lassen sich wenigstens im Auto heute schon abbilden, siehe BMW Connected Drive.
Bis alle Geräte über das Internet kommunizieren, und nachdem IPv6 Standard ist, wird sich Google voraussehbar gut positionieren. Sie haben Android, was nach und nach zum Betriebssystem für immer mehr Geräte wird, ihnen "gehört" das Internet... was kann sie noch aufhalten?
Beängstigend.
Hier noch ein Artikel zu Googles neuer Machtperspektive mittels Karten und Android: http://abovethecrowd.com/2009/10/29/google-redefines-disruption-the-%E2%80%9Cless-than-free%E2%80%9D-business-model/
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