Freitag, 9. Oktober 2009

Kind(l)er

Amazon hat bei mir echt ein Stein im Brett, endlich existiert nicht nur eine Alternative zu iTunes, nein sogar eine gute Alternative. Und ja, ich bin echt ein Fan des ebook-Konzeptes, allen Kritikern zu Trotz ist es offensichtlich, dass ebooks die Zukunft des Lesens darstellen werden. Schon in wenigen Jahren werden die Preise für die Geräte unter 100 Euro rutschen und dann werden die Vorteile die Nachteile erblassen lassen. Jetzt kommt Amazon mit seinem Kindle auch nach Deutschland. Doch halt, warum sollte ich zuschlagen? Knapp 300 Euro, DRM und kein PDF? Ganz schön apfelig. Nee, so nicht. Also ich warte, auf <150 Euro, kein DRM und PDF. Kommt bestimmt, ich habe Geduld. Bis dann!

3 Kommentare:

ApoX hat gesagt…

Das einzige, was ich nicht verstehe, ist der DRM-Kram. Entweder führe ich so etwas ein und lasse beide Seiten davon profitieren oder ich lasse es sein. Letzteres wurde beo digitaler Musik durch den Druck des Marktes herbeigeführt.
Ebooks mit DRM könnte für den Kunden etwas bringen. Damit könnte er seine ausgelesenen Bücher weiterverkaufen. Möglich wird das vermutlich trotzdem nie sein, weil die Rechteverwerter etwas dagegen haben werden.
Bei anderem digitalem Inhalt ist es das Gleiche. Videospiele kann ich ohne Materialkosten herunterladen, aber eine Erstattung wird pauschal ausgeschlossen. Wo ist da der Vorteil für den Kunden? Gefällt mir ein Spiel, dann behalte ich es. War es ok, dann würde ich es nach dem Durchspielen wieder verkaufen. Digital erworben funktioniert das nicht.
Solange ich als Käufer digitaler Güter nicht die gleichen Rechte habe, verzichte ich freiwillig darauf und kaufe weiterhin online materielle Datenträger.

Piel hat gesagt…

Der fehlende Weiterverkauf digitaler Computerspiele ist tatsächlich ein großer Nachteil. Zusätzlich kann man online meist nur die deutsche Version erwerben, nebst miserabler Übersetzung und lächerlicher Zensur. Dennoch würde ich mir Spiele bei Steam kaufen - allerdings nur Angebote bei denen ich ohnehin kaum noch etwas im Weiterverkauf erhalten würde. Vollpreistitel kaufe ich auch lieber weiterhin auf einem Datenträger.

Doch in die Zukunft gedacht: Steam ist aus Herstellersicht ein El Dorado. Ein sehr guter Kopierschutz, Kundenbindung durch Mehrwerte wie Community, Server, automatische Updates etc., sowie ein Verbot des Weiterverkaufs. Im Zeitalter des Breitbandinternets würde die Zielgruppe kaum kleiner sein, böte ich ein Spiel exklusiv online an. Glaubst du, in ferner Zukunft wirst du noch Datenträger kaufen können, die Videospiele oder Musik tragen? Ich glaube kaum, dass die Nachfrageseite hier ausreichend Gegenargumente hat, sondern die Angebotsseite dies uns diktieren bzw. schleichend schmackhaft machen wird.

ApoX hat gesagt…

Genau an der Stelle habe ich ein Problem. Wenn ich den ganzen digital vetriebenen Kram online und ohne Datenträger kaufe, dann bekommen die Warenanbieter einen viel zu großen Gestaltungsspielraum. Solange das gefühlt auf Kosten von Verbraucherrechten, Auswahl und teilweise sogar den Preis (xbox-Spiele sind über den Marketplace im Vergleich zum Import deutlich teurer), mache ich da nicht mit.
Klar, der materielle Vetriebsweg ist antiquiert und aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll, solange sich die Marktmacht zugunsten der Anbieter verschiebt, mache ich da nicht bedingungslos mit. Sollen die Hersteller doch merken, dass die tolle Produkte anbieten, mein Kauf über digitaler Vertriebskanäle wegen der aus meiner Sicht für Verbraucher nachteiligen Lage für Vollpreistitel nicht stattfindet.
Bei Indie-Games sieht die Sache anders aus. Dort ist der digitale Vetrieb in der Regel der einzige Weg, ein Produkt der breiten Masse anbzubieten und am Markt zu partizipieren.
Vermutlich kauft Google demnächst Spielehersteller und Spiele kosten nichts und finanzieren sich über Werbung und Bonusgegenstände, oder so. Das wäre nur konsequent, wenn man Chris Andersons "Free" weiter denkt...